Poesie und Philosophie: Worte des Verstorbenen
Weinet nicht, dass ich von euch gehe,
seid dankbar, dass ich so lange bei euch war.
Erinnert euch an mich,
aber nicht an dunklen Tagen,
erinnert euch an mich in strahlender Sonne,
wie ich war, als ich noch alles konnte.
Ich bin nicht tot.
Ich tausche nur die Räume.
Ich leb in euch.
Und geh durch eure Träume.
Michelangelo
Wenn ihr mich sucht,
sucht mich in euren Herzen.
Habe ich dort eine Bleibe gefunden,
lebe ich in euch weiter.
Rainer Maria Rilke
Wenn ihr an mich denkt,
erinnert euch an die Stunde,
in welcher ihr mich am liebsten hattet.
Weinet nicht an meinem Grabe,
gönnet mir die ewige Ruh,
denkt, was ich gelitten habe,
eh ich schloss die Augen zu.
Der Tod hat keine Bedeutung –
Ich bin nur nach nebenan gegangen.
Was wir einander bedeuten, bleibt bestehen.
Nennt mich mit meinem vertrauten Namen.
Sprecht in der gewohnten Weise von mir.
Hüllt euch nicht in Schweigen und Kummer.
Wenn ihr von mir sprecht, so tut es ohne jegliche Traurigkeit.
Ihr seht mich nicht, aber ich bin unter euch.
Ich warte auf euch, ganz in der Nähe.
Henry Scott-Hollart
Wenn ihr an mich denkt,
seid nicht traurig,
sondern habt den Mut
von mir zu erzählen
und auch zu lachen.
Lasst mir einen Platz zwischen euch,
so wie ich ihn im Leben hatte.
Müde geworden von den langen Wegen
des Lebens und des Sterbens,
bin ich endlich angekommen.
Aus Japan
Und in allen Ängsten dieser Zeilen
ist ein unausgesprochenes Heil.
Der Weg endet ja nicht, wo wir meinen,
der Herr führt uns durch die Wand hindurch,
und am wahren Ende des Weges ist alles gut.
Reinhold Schneider
Es ist vorbei.
Ganz ruhig bin ich jetzt.
Erlöst, befreit, mir selbst zurückgegeben,
Kein Wunsch, kein Wollen,
nichts mehr, was verletzt.
Gestorben bin ich nur zu neuem Leben.
Zufriedenheit und Gottvertrauen
haben mich im Leben und Sterben getragen.
Ich bin von euch gegangen,
aber meine Liebe zu euch stirbt nicht,
ich werde euch vom Himmel aus lieben,
wie ich euch auf Erden geliebt habe.
Ich gehe meinen Weg, vertrauend darauf,
dass es kein Irrweg, sondern ein Heimweg ist.
Ich gehe meinen Weg, vertrauend darauf,
dass er mich nicht an ein Ende, sondern an das Ziel führt.
Ich gehe meinen Weg, vertrauend darauf,
dass, wenn ich gefragt werde, wohin ich gehe, ich antworten kann:
Immer nach Hause.
Elmar Simma
Was auf der anderen Seite passieren wird,
wenn alles für mich in die Ewigkeit gestürzt sein wird,
das weiß ich nicht.
Ich glaube, ich glaube allein, dass eine Liebe mich erwartet.
Mutter Geneviewe
Aus Gottes Hand empfing ich mein Leben,
unter Gottes Hand gestaltete ich mein Leben,
in Gottes Hand gebe ich mein Leben zurück.